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Newsletter 07/2018

06.04.2018

 

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Nachrichten

Mykenische Paläste: Kein Untergang durch Erdbeben
Das Löwentor von Mykene in einer Zeichnung von Théodore du Moncel, 1845

Die Gründe für das Ende der mykenischen Paläste um 1200 vor Christus konnten bisher nicht eindeutig geklärt werden. Die langjährige Hypothese, dass sie durch ein starkes Erdbeben oder einen sog. »Erdbebensturm« zerstört wurden, kann nach Meinung des Archäoseismologen Klaus-Günter Hinzen und des Archäologen Joseph Maran widerlegt werden. Beide haben in dem mehrjährigen Forschungsprojekt die mykenischen Zitadellen von Tirnys und Midea untersucht.

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Regierungspräsidenten besuchten Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb"
"Am Platz der Jagd" im Archäopark Vogelherd

Im Juli 2017 erkannte die UNESCO sechs Höhlen im Ach- und Lonetal zum Welterbe "Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb" an. Neben der Bedeutung der Fundstellen ältester Kunstobjekte standen die Chancen der UNESCO-Anerkennung, die Vermarktung sowie die touristische Inwertsetzung der Höhlen und ihrer Infrastruktur im Fokus des Besuchs der beiden Regierungspräsidenten aus Tübingen und Stuttgart.

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Von Palaeo-Food und Fleischkonsum
Übersicht der untersuchten Fundstellen

Als die ersten Bauern aus dem Nahen Osten vor rund 7.700 Jahren Mitteleuropa erreichten, breitete sich hier rasch eine neue Lebensweise aus. Das bislang praktizierte Sammeln und Jagen in nomadischen Gesellschaften wich einer sesshaften Lebensweise mit Land- und Viehwirtschaft. Doch einen ausgefeilten Business-Plan mit Aufbau-Anleitung gab es für die neuen Errungenschaften nicht – vielmehr muss man mit vielen Rückschlägen und einer langen Lernphase der Jung-Bauern rechnen.

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Überraschende Funde aus der Jungsteinzeit in Paderborn
Grundriss eines Hauses aus der Jungsteinzeit

Archäologen unter der Fachaufsicht des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben in Paderborn eine überraschende Entdeckung gemacht: Die Siedlungsspuren auf dem Gelände des Neubaugebietes Springbach Höfe reichen weiter zurück als gedacht. Neben Hausfundamenten, Gruben und Keramikscherben aus dem Mittelalter stießen die Archäologen aktuell auf 6.000 Jahre alte Spuren aus der Jungsteinzeit.

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Nomaden setzten Nahrungsmitteltrends entlang der Seidenstraße
Menschliche Überreste von der Grabung in Toshbuloq, Usbekistan

Neue Forschungsergebnisse zeigen: Die geschmacklichen Trendsetter entlang der Seidenstraße waren mobile Viehhändler, die auch als "Nomaden" bezeichnet werden. Zu dieser Erkenntnis gelangte ein internationales Forschungsteam der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), der Universität Washington in St. Louis, Missouri/USA, und der Akademie der Wissenschaften in Usbekistan.

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Staub als historische Quelle
Geographen der FAU untersuchen Staubablagerungen unter anderem in antiken Ruinen östlich und westlich des Jordangrabens

Geographen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) sind dem Wandel des Klimas und der Landnutzung in der südlichen Levante seit der letzten Eiszeit auf der Spur. Gemeinsam mit Kollegen aus Jordanien, Israel und Palästina untersuchen sie Staubablagerungen in antiken Ruinen, Zisternen und Terrassenfeldern östlich und westlich des Jordangrabens. Die Sedimente sollen Rückschlüsse auf Siedlungsstrukturen, Anbaukulturen, Landschaftsveränderungen und Klimafluktuationen ermöglichen.

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Neue Qualitätsstandards zur Analyse alter Proteine
Jessica Hendy bei der Arbeit im Proteinlabor

Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Institutionen, die an der Spitze des noch jungen Fachbereichs der Paläoproteomik stehen, hat Richtlinien veröffentlicht, um für ihre Disziplin eine solide Grundlage zu schaffen.

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Was dem Höhlenbären das Leben schwer machte
Ausgewachsener Höhlenbär mit Jungtier aus Belgien

Mit 3,50 Metern Länge und 1,70 Metern Schulterhöhe gehörte der Höhlenbär zu den Giganten der letzten Kaltzeit ‒ und überlebte doch die Eiszeit vor 24.000 Jahren nicht. Ein Wissenschaftlerteam aus Deutschland, Italien und Kanada hat nun das Szenario rekonstruiert, das zum Aussterben der pflanzenfressenden Großsäuger geführt haben könnte.

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Inventarbücher des RGZM liefern neue Erkenntnisse zu 6.000 Jahre altem Hortfund
Hortfund von Altenstadt (Aquarelle)

84 Jahre nach seiner Entdeckung geben Aquarelle aus den Inventarbüchern des Römisch-Germanischen Zentralmuseums (RGZM) neue Aufschlüsse zu einem Hortfund von 6.000 Jahre alten Jadebeilen: Schlecht dokumentiert und bei einem Museumsbrand am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, können dank der qualitativ hochwertigen Zeichnungen der bei Altenstadt in der Wetterau gefundenen Objekte neue Erkenntnisse zum Fundzusammenhang gemacht und falsche Ansätze korrigiert werden.

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Deutschland war schon vor 450.000 Jahren von Gletschern bedeckt
Eiszeitlicher Schaber

Mithilfe modernster Datierungstechniken haben Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie neue Daten zum zeitlichen Ablauf der Elster- und Saale-Eiszeit in Mitteldeutschland gewonnen. Die Forscher haben herausgefunden, dass die erste Vereisung im Quartär, die weite Teile Europas mit Eis bedeckte, bereits vor 450.000 Jahren stattgefunden hat und nicht – wie bisher angenommen – vor etwa 350.000 Jahren. Die Forscher zeigen weiterhin, dass die ersten Menschen Mitteldeutschland nach dem Rückzug dieser Gletscher vor etwa 400.000 Jahren besiedelten.

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Kurz notiert

Geophysikalisches Praktikum in Hessen

Im März fand im Rahmen des Nebenfachstudiengangs Archäometrie für neun angehende Archäologen eine Blockveranstaltung mit dem Titel "Geophysikalisches Praktikum für Archäologen" statt. Veranstaltet wurde dieses Ausbildungsmodul vom Institut für Archäologische Wissenschaften und dem Institut für Geowissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit der Außenstelle Darmstadt des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen. Untersucht wurde dabei ein vorher klar definiertes und unterteiltes Areal im Bereich des ehemaligen römischen Kohortenkastells von Groß-Gerau.

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Münzsammlung der Ruhr-Universität geht online
Karl-Ludwig Elvers

Alle Münzfreunde sowie Forscherinnen und Forscher können die Münzsammlung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) ab sofort auch online besuchen. Der erste Teil des Bestands ist mit hochauflösenden Fotos und vielen Informationen Teil einer neuen Datenbank des Netzwerks universitärer Münzsammlungen in Deutschland, kurz Numid.

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Die Sendung mit der Maus: Hightech-Archäologie-Spezial zu Ostern
Modell Keltensiedlung am Glauberg

Im Boden sind wahre Schätze zu entdecken – nur wo und wie? An Ostern macht sich das Maus-Team auf die Suche: »Die Sendung mit der Maus« (WDR) zeigt, wie Forscher mit moderner Technik nach Spuren der Vergangenheit suchen (»Die Sendung mit der Maus Spezial – Hightech-Archäologen in der Sockenzone«, Das Erste, Ostermontag, 2. April, 9.25 Uhr).

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Neue Einträge im Guide

  • Archäologische Nachrichten aus Baden
    Die jährlich vom »Förderkreis Archäologie in Baden e.V.« herausgegebene Zeitschrift »Archäologische Nachrichten aus Baden« wird bis auf die jeweils fünf jüngsten Bände frei als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. [Anm. Redaktion: mit Stand 04/2018 waren die Jahrgänge 1968-74 zugänglich]
  • REUDAR. European Journal of Roman Architecture
    Die von Wissenschaftlern aus mehreren europäischen Ländern gegründete Zeitschrift möchte das Wissen um die römische Architektur und seiner Erforschung bündeln und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die erste Ausgabe, der online im Open Access erscheinenden Zeitschrift, wurde im Januar 2018 veröffentlicht.
  • The British Museum Blog
    Der Blog aus dem Britischen Museum besteht aus mehreren Rubriken, in denen aktuell über laufende Forschungsprojekte des Hauses informiert wird, Kuratoren sich zu interessanten Themen äußern, einzelne Objekte detailliert besprochen und natürlich die aktuellen Veranstaltungen des Hauses veröffentlicht werden.
  • Live Science - History
    Das populärwissenschaftliche Onlineportal »Live Science« mit Sitz in New York (USA) publiziert in der Rubrik »History« auch zahlreiche Artikel und Nachrichten zum Thema Archäologie.
  • Blog - Archäologische Denkmalpflege
    Sehr lesenswerter Blog von Raimund Karl, einem streitbaren Archäologen und Professor an der Bangor University in Nordwales. In seinem Blog befasst sich Raimund Karl überwiegend mit Fragestellungen zur aktuellen Denkmalpflege und Denkmalschutz.
 
 
 

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