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Das Credo des jüdischen Philosophen Vilém Flusser hieß »Fahren«. Das Auto war ihm ständiger Wohnsitz. Die nächsten Freunde und wichtigsten Diskussionspartner, der Archäologe Bernardo Bagolini und seine Familie, wohnten in Trento. Bagolini war der Spezialist für die jungsteinzeitlichen Bauern-, Hirten- und Händlerkulturen des Alto Adige und die Felsen-Bilderwelten des Val Camonica. Er zählte zu denen, die bereits in den siebziger Jahren den iconic turn der gegenwärtigen Archäologie vorbereiteten. Schon damals begriff er die neolithischen Kulturen nicht als wild oder primitiv, sondern als komplex und hoch mobil, als Gesellschaften von Logistikern, die den nördlichen und südlichen Alpenraum mit einem Netz aus Viehdriften und Handelswegen verbanden. Flussers Betrachtungen zur Vorgeschichte der Passstraße über den Ofen spiegeln die Diskussion mit Bagolini und nahmen auf ihre Weise die postmoderne Diskussion über das alte und junge Nomadentum vorweg. Sprache: deutsch
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